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Spinnst du? – Handarbeit, Mode & Tracht

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Selbstgemacht & Selbstgetragen – Wie aus Kleidung Mode wurde

„Spinnst du?“ nennt sich die neue Sonderausstellung im Waiblinger Haus der Stadtgeschichte, welche ihre Türen morgen, am Donnerstag, den 5. Juli 2018 für Euch öffnet.

 

Archivarin Tanja Wolf präsentiert die Handspindel.

Wir waren für Euch schon im Voraus vor Ort und konnten so ein paar spannende Bildmotive für euch einfangen.

Gezeigt werden Werkzeuge, Techniken, historische Nähmaschinen sowie Stoffe und Fasern aus einer Zeit, in der „Do it Yourself“ noch kein Hobby, sondern eine bitter notwendige Erwerbsquelle für die ärmlichere Bevölkerung war. Handarbeit oblag außerdem den Zunftvereinigungen. 1847 gab es in Waiblingen noch 59 Zünfte, die den Zugang zum Markt und die Ausübung der Geschäfte regelten. 39 Schuhmachermeister, 22 Schneider, 16 Weber, 11 Rotgerber, 5 Tuchmacher, 4 Strumpfweber, 2 Bortenwirker, 2 Färber, 2 Näherinnen, 2 Weißgerber, ein Hutmacher und ein Tuchscherer. Aufgrund der Industrialisierung gingen viele dieser Berufszweige verloren.

 

Gegenüberstellung – Tracht und Haute Couture aus dem 19. Jahrhundert.

Wie Kleidung zur Mode wurde

Das große Gerberhaus an der Rems, die Mechanische Seidenstoffweberei Waiblingen oder das Spinnrad in der Wohnstube: Jahrhundertelang war die Verarbeitung von Rohstoffen zur Herstellung von Kleidung vor Ort präsent und sichtbar.

Und auch wenn heutzutage der Trend zur Handarbeit wieder zunimmt, ist vieles in Vergessenheit geraten, was den Alltag vergangener Zeiten prägte. Flicken, Stopfen, Nähen – Die Ausstellung versetzt in Zeiten, in der die zerrissene Hose auch zum x-ten Mal geflickt, anstatt weggeworfen wurde. Eine Zeit, in der selbst gehäkelt und gesponnen wurde, statt Kleidung in dritte-Welt-Ländern billig produzieren zu lassen. Eine Zeit, in der Mode eher dem Zweck taugte, als der Kunst und Ästhetik.

Stickmuster zur Dekoration, z.B. für Kleidungsstücke oder Kissen

Tradition vs. Haute Couture

Während parallel die „Haute Couture auf Papier“-Ausstellung in der Galerie Stihl die prunkvollen Designs der großen Modemacher des 19. und 20. Jahrhunderts zeigt, kann hier ein Blick auf die traditionellen, handgearbeiteten Trachten geworfen werden. Zu sehen ist eine Tracht aus dem 19. Jahrhundert, die als originale Weingärtner Tracht aus dem Remstal vermutet wird.

Aus der der Haute Couture Mode heraus entstanden im 18. und 19. Jahrhundert modische Details, die später auch an der bäuerlichen Tracht zu finden sind. Beides ist in der Sonderaustellung vor Ort ausgestellt.

 

Nähmaschine mit Fußantrieb aus den 50/60er Jahren

Diese Strickmaschine stammt aus Hohenacker

 

Wer gerne selbst kreativ ist, kann bei der Ausstellung „Spinnst du?“ auch selbst Hand anlegen: Hier gibt es Fasern, Werkzeuge und Techniken zum selbst Ausprobieren und Anfassen. Ganz nach dem Motto „Do it Yourself“.

Parallel zur Sonderausstellung „Spinnst du? – Selbstgemacht und Selbstgetragen“ gibt es wieder zahlreiche Workshops zum Thema Handarbeit. Wie wäre es mit einem selbstgehäkelten Bikini im Bohemien Style. Wir werden euch auf dem Laufenden halten.

Die Ausstellung ist bis zum 4. November 2018 im Haus der Stadtgeschichte zu sehen.

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www.freudkopf.de

 


Haus der Stadtgeschichte
Weingärtner Vorstadt 20
71332 Waiblingen

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, Eintritt frei

 


Anmeldung zu den Führungen und Kulturvermittlungsangeboten:
Kunstschule Unteres Remstal/Kulturvermittlung
Dr. Birgit Knolmayer, Bettina Mann
Weingärtner Vorstadt 16
71332 Waiblingen

Telefon 07151 5001 1701
kunstvermittlung@waiblingen.de

Bürozeiten: Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr

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