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Fotos erzählen Geschichte(n)

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Fotografie in Waiblingen als Sonderausstellung

Portraitaufnahmen, Hochzeitsbilder, Stadtansichten – Die Begeisterung, einen schönen Moment in einem Foto festzuhalten, geht durch alle Generationen. Fotos erzählen Geschichte. Umso schöner, wenn man auch auf sehr alte Fotos zurückblicken kann.

Das Fotoatelier Kienzle liefert hierzu ein beachtliches Archiv aus über 100 Jahren professioneller Fototechnik. Sowohl klassische Studiofotografie als auch Stadtansichten aus dem historischen Waiblingen sind „Schätze“, auf die nicht jede Stadt zurückblicken kann.

Bereits 1910 hat der Waiblinger Wilhelm Kienzle sein Fotoatelier in der Blumenstraße eröffnet. Ein historisches Foto aus dieser Zeit begrüßt den Besucher als Fotowand am Eingang der Ausstellung. Das Sensationelle dabei ist, dass die Originalkamera aus dieser Zeit als Ausstellungsstück zu bestaunen ist – eine Glasplatten-Kamera mit Balgen.

Es existieren z.B. Fotos zum Wahlkampf von Alt-OB Dr. Ulrich Gauss. Während seiner Amtszeit von 1969 bis 1994 wurden u.a. die Rundsporthalle, das Hallenbad und das Bürgerzentrum gebaut. Die Talaue wurde zu einem Naturpark ausgebaut. Und auch der ehemalige Oberbürgermeister Kurt Gebhardt wurde mit dieser Kamera zum Wahlkampf im Studio des Fotoatelier Kienzle abgelichtet.

 

Wilhelm Kienzle in seinem Fotoatelier – damals im Foto eingefangen und heute als Fotowand.

Genau dieser lokale Bezug zu Waiblingen, der Region und den Bürgerinnen und Bürgern lässt die Ausstellung zu etwas ganz besonderem werden.
Bekannte Gesichter in inszenierten Studioaufnahmen. Großfamilien in stilisierter Umgebung aber auch Stadtansichten, wie sie heute nicht mehr zu sehen sind, begeistern die Besucher und laden zum Stöbern ein.
Auf persönliche Namen wurde verzichtet – die Fotografie steht im Fokus.
Alteingesessene werden aber sicherlich den Ein oder Anderen wiedererkennen – Bekannte, Nachbarn, Freunde, …

 

Portraitaufnahmen und Stadtansichten aus Waiblingen und dem Rems-Murr-Kreis.

Die Entwicklung der Fototechnik wird ebenfalls gezeigt. So z.B. historische Kameras aus der Zeit der Glasplatten-Technik, in der sehr lange Belichtungszeiten üblich waren. Aber auch Rollfilmkameras, Sofortbildkameras wie die Polaroid bis hin zur heutigen Digitalkamera und Spezialequipment für Unterwasserfotografie oder 3D-Technik. Alles aus den Archiven der Waiblinger Fotografen-Familie Kienzle / Sauter.

 

Erzählen und Erinnern – Harald Sauter bei der Eröffnung der Ausstellung.

Harald Sauter ist 1982 als Mitarbeiter im elterlichen Betrieb von Gertrud und Siegfried Sauter eingestiegen und heutiger Inhaber der Harald Sauter KG, Fotohaus, Atelier, Digitalservice Kienzle. Seine Eltern hatten 1956 nach Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen den Betrieb ihrer Eltern Wilhelm Kienzle (Gründer) und Lina Majer übernommen. Firmensitz ist nach wie vor die Blumenstraße 34 in Waiblingen. Diese großartige Sammlung aus dem Archiv eines Familienunternehmens hat diese Ausstellung erst ermöglicht.

 

Wilhelm Kienzle (r.) als Fotograf in Waiblingen unterwegs

Was würde wohl Siegfried Sauter zu unserem Freudkopf sagen?

Bei all den historischen Stadtansichten dürfen natürlich die Waiblinger Neidköpfe nicht fehlen. Wer genau hinschaut, kann in der Sonderausstellung einige in den Schwarz-Weiß- und Farbaufnahmen entdecken.
Schaut euch die Ausstellung unbedingt mal an!

Heute macht jeder eben mal schnell ein „Selfie“. Der Kaffee oder das Mittagessen im Restaurant wird zuerst „geknipst“, dann erst genossen. Foto-Apps und Fotoportale wie Snapchat, Instagram & Co. begleiten uns täglich mit Jedermanns #pictureoftheday
Die Kamera in der Hosentasche, 24/7, ist nicht mehr wegzudenken.

Dennoch braucht es ein kreatives Auge und einen geschulten Umgang mit Gestaltungskomposition, um als ausgezeichnete Fotografie bezeichnet zu werden. FOTOGRAFIE – das Zeichnen mit Licht – ist Kunst und das wird es auch immer bleiben.

Die Sonderausstellung „Das Fotoatelier Kienzle“ im Haus der Stadtgeschichte in Waiblingen ist noch bis zum 3. Juni zu sehen.


Haus der Stadtgeschichte
Weingärtner Vorstadt 20
71332 Waiblingen

Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag: 11 – 18 Uhr
Montags geschlossen

Der Eintritt ist frei.

Jeden Sonntag wird um 14 Uhr eine öffentliche Führung angeboten.
Ebenfalls kostenlos.

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